Hier ist die Zusammenfassung der Empfehlungen des Artikels „Preoxygenation and Prevention of Desaturation During Emergency Airway Management“. Definitv ein „must-read Paper“ von Scott Weingart (emcrit.org) und Richard Levitan (airwaycam.com). Ich kann nur jedem ans Herz legen, sich den ganzen Artikel durchzulesen-auch die Hintergründe sind interessant!
- Präoxygenierung: Denk an die Sauerstoffbindungskurve: Präoxygenierung verlängert das Zeitintervall bis die Sauserstoffkapazitäten des Patienten aufgebraucht sind.
- Verwende dazu eine Maske mit Reservoir mit der höchstmöglichen Sauerstoffflussrate
- Patienten mit ausreichendem Atemantrieb sollten 3 Minuten lang oder für 8 tiefe Atemzüge präoxygeniert werden.
- Positiver Druck: CPAP-Maske, NIV, oder ein PEEP-Ventil am Beatmungsbeutel sollten in Betracht gezogen werden bei Patienten die trotz hohem FiO2 nicht über eine Sättigung von 93-95% kommen.
- Oberkörper hoch zur Präoxygenierung!
- Apnoeoxygenierung kann das Zeitintervall bis zur Entsättigung verlängern – verwende dazu eine Sauerstoffbrille mit 15L O2/min
- hypoxämische Patienten brauchen aktive Beatmungshübe (niedriger Druck, niedriges Volumen, niedrige Frequenzen) während der Apnoezeit bis das Muskelrelaxans zu wirken beginnt. Patienten mit einer SpO2 über 95% brauchen keine Beatmungshübe, zwischen 95% und 91% ist es eine Nutzen/Risikoabwägung.
- Lagerung: Um die Atemwege frei zu halten sollten Patienten so positioniert werden, dass Ohrloch und Jugulum eine gerade Linie (ear-to-sternal-notch -position) bilden, sobald keine Spontanatmung mehr vorhanden ist: Esmarch Handgriff anwenden. Nasopharyngeale Atemwege können ebenfalls nötig sein.
- Rocuronium bietet wahrscheinlich eine sicherere Apnoezeit (es wird vermutet, dass durch die Faszikulationen von Succinylcholin mehr Sauerstoff verbraucht wird).
Den Artikel gibs hier.
Einen weiteren Artikel zu diesem Thema von uns gibt es hier.
Literatur:
- Preoxygenation and Prevention of Desaturation During Emergency Airway Management Weingart, Scott D. et al. Annals of Emergency Medicine , Volume 59 , Issue 3 , 165 – 175.e1
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