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Gastbeitrag „Atemnot in der Gemeinschaftsdusche“

Wir freuen uns, unseren 1. Gastbeitrag sowie das 1. Fallbeispiel eines spannenden präklinischen Einsatzes auf FOAMina präsentieren zu können. Kostja Steiner, der Autor dieses Beitrages, ist Anästhesist am LKH Graz Süd-West, Standort West und Notarzt.   Beim Einsteigen in´s NEF zaubert die Einsatzmeldung am Display ein durchaus unangebracht süffisantes Lächeln auf mein Gesicht. „Atemnot in der Gemeinschaftsdusche, Pat. Männlich ca. 30a“.   Mal ganz ehrlich, währe es Ihnen anders gegangen?   Die Anfahrt dauert etwa 6 Minuten und schon belehrt uns die Wirklichkeit eines Besseren. In einer maximal engen „Gemeinschaftsdusche gibt es am Gang“-Wohnsituation liegt ein Patient krampfend am Boden. Nicht wirklich positiv für den Patienten spricht das aschfahl-/bläuliche Hautkolorit. Aber auch das reime ich mir erst im Nachhinein zusammen.   Minute 0 Patient, ca 30a liegt krampfend am Boden (man hört die Zähne knirschen). 2 weitere Männer befinden sich im Raum von denen einer nur „Der stirbt“ abwechselnd mit „Aaaaahhhhhh“ von sich gibt und der andere sehr hilfsbereit die Wände der Dusche aushängt um zumindest ein wenig Platz zu schaffen.   Mein erster Gedanke: „ …

Aktuelle CPR- und Eis-Studien

Drei sehr spannende Studien habe ich in den letzten Tagen gefunden, zwei davon rund um den Themenkomplex CPR. Ein kurzer Blick darauf lohnt sich: Am Karolinska Institut am Center for Resuscitation Science unter Ingela Hasselqvist-Ax, R.N. et al wurde aus mehr als 30 000 präklinischen Reanimationen im Zeitraum 1990 bis Ende 2011 analysiert, bei wie vielen bereits vor Eintreffen der Rettungskräfte eine Laien-CPR durchgeführt wurde und wie diese das Outcome beeinflusst. Das Ergebnis ist erwartbar, in seiner Deutlichkeit aber doch überraschend für mich: „CPR performed before EMS arrival was associated with a 30-day survival rate after an out-of-hospital cardiac arrest that was more than twice as high as that associated with no CPR before EMS arrival.“ Eine doppelt so hohe Überlebensrate bei so einer großen Studienpopulation – das ist schon beachtlich! Und zeigt uns auch in Hinblick auf den European Restart-a-Heart-Day Mitte Oktober dass wir unsere Bemühungen für eine höhere Bereitschaft der Bevölkerung zur CPR noch intensivieren müssen! Ebenfalls vom Karolinksa Institut vom Center for Resuscitation Science aber von einer anderen Forschungsgruppe kommt in der zweiten Arbeit ein …

Sommer, Sonne, Badewetter – Update Ertrinkungsunfälle….

In der aktuellen Ausgabe der AINS gibt es eine übersichtliche Zusammenfassung der Behandlung des Ertrinkungsunfalls – passend zum aktuellen Hochsommer. In den Medien lesen wir ja im Moment leider mehrmals pro Woche von Ertrunkenen aller Altersgruppen… Aus diesem Anlass lohnt es sich, die ERC-Guidelines zu diesem Thema (Kapitel 8: CPR unter besonderen Umständen) durchzulesen, ein paar besonders interessante und wichtige Facts haben wir hier herausgearbeitet. Die ERC-Guideline betonen, dass Ertrinken eine der häufigsten unfallbedingten Todesursachen ist – in der Altersgruppe von 5-14 Jahren sogar die häufigste Todesursache, insgesamt sind jedoch 50% der Opfer älter als 50 Jahre. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Die alten Definitionen und Unterscheidungen wie zB „Beinahe-Ertrinken“, Ertrinkungsunfall in Süß-/ Salzwasser werden nicht mehr verwendet – sobald eine Submersion oder Immersion in eine Flüssigkeit „die das Luftholen verhindert“ stattfindet, spricht man von einem Ertrinkungsunfall. Die Therapie der oder des Verunfallten besteht aus vier Phasen, die ineinander übergreifen: Rettung (Eigenschutz!!) Basismaßnahmen (BLS, frühe Beatmung!!) ALS Reanimationsnachsorge Da der Kreislaufstillstand in der überwiegenden Zahl der Fälle hypoxisch bedingt ist, wird in den ERC-Guidelines sowie Sekundärliteratur …