Monat: August 2016

Magensonden legen leicht gemacht!

Hin und wieder will es einfach nicht funktionieren. Auch solche, großteils einfachen Prozeduren wie eine Magensonde am intubierten Patienten zu legen, kann mitunter Schwierigkeiten bereiten. Das letzte Mal als ich partout eine Magensonde nicht korrekt positionieren konnte, zeigte mir ein Oberarzt folgenden genialen – weil simplen – Trick: Einfach einen Endotrachealtubus als Schiene für die Magensonde verwenden! Utensilien: Magensonde Laryngoskop Gleitmittel Schere Tubus (je größer umso leichter rutscht die Magensonde durch. 7-8 passt meistens) Schritt 1: Konnektor für den Beatmungsbeutel vom Tubus entfernen Schritt 2: Tubus längs durchtrennen Schritt 3: Tubus und Magensonde mit Gleitmittel eingelen Schritt 4: in den Ösophagus intubieren (macht man ja angeblich hin und wieder) Schritt 5: Magensonde über den Tubus schieben Schritt 6: korrekte Position verifizieren Schritt 7: Magensonde bleibt, Tubus seitlich lösen und entfernen     Die Kollegen von Scancrit haben diese Methode ebenfalls schon mal beschrieben und anscheinend wurde sie auch schon publiziert (100%ige Erfolgsrate): Kwon OS,Cho GC,Jo CH,Cho YS. Endotracheal tube-assisted orogastric tube insertion in intubated patients in an ED.Am J Emerg Med. 2015 Feb;33(2):177-80. Link Viel Spaß beim Ausprobieren! …

Traumatische Blutung – die europäische Sichtweise

  Endlich kam ich dazu einen von Kostja (Kokaiiiin) empfohlenen Artikel zu lesen. Vorwiegend wurden Aspekte zur Diagnose und Therapie der traumatischen Blutung und die europäische Herangehensweise beschrieben. Meine Lernpunkte: Diagnose Standardgerinngunstests Es gibt keine Evidenz, dass PT, aPTT oder INR die Therapie von Blutungen steuern können bzw. Blutungen voraussagen können. Diese sind einerseits ausgelegt für die Messung von Antikoagluanzien und werden andererseits im Plasma bestimmt. Thrombozyten, Erythrozyten und Zellen die den Tissue Factor beherbergen werden also nicht berücksichtigt. Dies sind alles wichtige Komponenten der Blutgerinnung. Die Tests dauern auch relativ lange (80-90 Minuten) und  geben keine Auskunft über Stabilität und Qualität eines Clots.   Viskoelastische Tests (ROTEM, TEG) Scheinen geeigneter zu sein. Sie repräsentieren den gesamten Gerinnungsprozess, bilden hämostatische Defizite genauer ab und sind schneller erhältlich (schon nach einer Durchlaufzeit von 10 Minuten). Behandlungsalgorithmen gibt es ebenfalls. FFP,Thrombozytenkonzentrate und Gerinnungsprodukte   Bei der 1:1:1 (EK:TK:FFP) Gerinnungstherapie beinhaltet das verabreichte Volumen einen Hämatokrit von 29%, die Aktivität von Gerinnungsfaktoren ist bei 60% und die Anzahl der Thrombozyten bei ca. 90.000 /µl. Es muss somit eine …