Als begeisterter passiver FOAM-Nutzer bin ich in die glückliche Zwangslage geraten, selbst einen Beitrag leisten zu dürfen. Konkret hat es damit begonnen, dass @FloSacherer und @PhZoidl für mich einen Artikel zum Thema Sinn und Nutzen von FOAM (air_mail_1_17_FOAM) verfasst haben. Im Gegenzug habe ich zugesagt, einen Beitrag für FOAMina zu schreiben.
Das Thema
Die erste Herausforderung war, ein geeignetes Thema zu finden.
Was will ich sagen und warum?
Zuerst habe ich mir überlegt, zu welchen Themen ich überhaupt etwas zu sagen habe, das die entsprechenden Leser bzw. Zielgruppe interessieren könnte. Da meine Notfallzeit schon länger zurückliegt und ich nicht anästhesiologisch tätig bin, bleibt von foam-INA „nur mehr“ die Intensivmedizin übrig. Ist recht praktisch, weil ich damit ja täglich zu tun habe…
Dann habe ich selektiert, welche Themen auch tatsächlich für die Leser bzw. eigentlich deren Patienten von Nutzen sein könnten. Der ganze Prozess war in etwa analog zum Petrie-Triangle (Quelle: emcrit podcast vom 2.10. 2017), fraglich ist, ob ich die Welt damit wirklich zu einem besseren Ort mache…
Und dann habe ich diese Themen noch auf schon vorhandene Artikel oder FOAM-Beiträge durchsucht.
So bin ich schließlich auf das Thema gekommen, da ich
- es für Intensivmediziner und Sonographeure wichtig finde
- es direkten Einfluss auf die Patientenversorgung hat
- bis auf eine Review im Critical Care Compendium kaum Infos in der FOAM-Welt zu finden sind; der Ultraschall ist in aller Munde, aber das „wann und wann nicht“ wird selten beleuchtet
- ich die aktuelle Literatur dazu ziemlich gut im Kopf habe, weil
- ich erst kürzlich darüber referiert habe und die Rückmeldungen aufbauend waren.
Also erster Punkt:
Die ganze Literatur nochmal durchforsten. Ist nicht gerade hilfreich, wenn man das Thema fokussiert und gestrafft ordnen will, ist aber nötig, um alles Wesentliche zu rekapitulieren. Bei dieser Gelegenheit habe ich gleich eine neue Papers-Kollektion erstellt, die später lästiges Suchen nach Informationen erleichtert.
Ich habe mir dann nochmal den Vortrag, den ich gehalten habe, durchgesehen und überlegt, wie der Aufbau bei einem geschriebenen Artikel zu verändern ist, damit auch ohne entsprechende p2+p3 die gleiche Aussage vermittelt wird (siehe: p cubed presentations)
Nachdem ich das ganze in meinem Kopf halbwegs geordnet hatte, habe ich mich aus der virtuellen Welt einmal verabschiedet und eine Zugreise Graz-Innsbruck (ca 6 Stunden) dazu genutzt, mit Papier und Bleistift eine Rohversion zu erstellen. Das hat in meinen Augen den Vorteil, dass man wie in alten Zeiten herumstreichen und dazuschreiben kann, ohne das ursprüngliche Konstrukt zu verändern. Copy und Paste am Computer verführen dazu, einzelne Sätze oder Absätze derart zu verschieben, dass Inhalt und Form auf den ersten Blick verbessert sind, in der Gesamtheit aber eher holpriger werden.
Da auch meine Zeit begrenzt ist, habe ich die handschriftlichen Seiten dann nicht abgetippt, sondern einfach in mein Telefon diktiert. Moderne Spracherkennungs-Apps gibt es kostenlos, die Ausgabequalität ist durchaus gut, kleine Korrekturen sind noch nötig, aber jedenfalls ist es schneller und billiger als selbst zu schreiben oder jemanden zu engagieren.
Schließlich habe ich noch ein paar Bilder gesucht, die meine Kernaussagen unterstreichen sollen und eine ausführliche Literaturliste angelegt (hier hat mir dann der vorherige Aufwand, eine Papers-Kollektion zu haben, genutzt, da ich die Zitate einfach exportieren konnte und nur mehr ordnen musste).
Der schwierigste Teil war aber schließlich, eine Peer-Review zu bekommen. Schließlich wollte ich wissen, ob die neu entstandenen Zeilen etwas wert sind. Also: überlegen, wer sich bei dem Thema auskennt, wer sich evtl. Zeit nehmen würde, das durchzulesen. Diese Liste war dann schon eher kurz, ebenso die Antworten
Und was ist schließlich herausgekommen? Lies hier am Mittwoch weiter…
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