For the English version please scroll down.
Ich sitze gerade am Dubliner Flughafen und versuche ein paar Gedanken/take home points bezüglich des in situ simulation Workshops, den ich mit meinem Freund Martin besucht habe, zusammenzufassen.Ich muss zugeben, dass es wirklich einer der besten Workshops war, an denen ich bis jetzt teilgenommen habe. Wenn ich darüber nachdenke, warum das so war, kommen mir drei Gründe in den Sinn:
- Vorbereitung auf den Kurs:
auch wenn es mich währenddessen nicht gerade erheitert hat und ich ziemlich gut in Prokrastination bin: es macht einfach Sinn. Man bereitet sich mental auf den Workshop vor, weiß worum es gehen wird liest sich ein und vertieft Lernpunkte. - Struktur:
striktes Zeitmanagement und Sessions mit klaren Lernzielen - Multi media Einsatz:
Auch wenn es sich um eine sehr moderne Veranstaltung mit viel Hightech handelte, wurden auch andere Medien benutzt: Flip charts, Diskussionsgruppen, eine kurze Schauspieleinlage und (gute) Powerpointpräsentationen oder auch nur Stift und Papier. Trotz relativ großer Teilnehmerzahl war (Inter-) Aktivität und Aufmerksamkeit stets gegeben.
Negativ anzumerken wäre, dass es bis dato keine Feedbackmöglichkeit gab. Unerlässlich meiner Meinung nach, denn man will ja nicht nur hören was gut gelungen war, sondern etwaige Verbesserungsvorschläge erfahren.
Im Workshop wurden verschiedene Themen bearbeitet. Von der Evidenz der Simulation über das Erstellen eigener Szenarien und vieles, vieles mehr. In einer Diskussiongruppe wurden verschiedene Fragestellungen (wie intergriere ich Ultraschall in die Simulation, wie Schrittmacherszenarien etc.?) erörtert.
Nun zu den eigentlichen Lernpunkten:
- Aller Anfang ist schwer. Wenn man ein Simulationstraining in der eigenen Abteilung aufbauen möchte: Versuche deine Vorgesetzten (auch von anderen Berufsgruppen) mit an Board zu bekommen.Vielleicht nehmen sie sogar teil. Du brauchst ihre Unterstützung! Fang das Simtraining mit motivierten Leuten an. Weitere folgen sobald sie die Sinnhaftigkeit des Trainings erkennen.Denke an Kotters 8 Stufen zur Veränderung.
- Vorbereitung und Design des Szenarios. Erarbeite klare Lernziele und benenne diese auch. Beachte jeden einzelnen Punkt des Szenarios. Es sollte nie (durch schlechtes Design bedingt) ins Stottern kommen. Erstelle für jedes Szenario Checklisten! Somit sollte es nicht vorkommen, dass die Technik versagt oder Equipment fehlt. Denke auch an Abbruchkriterien und potentielle Gefahren und teile diese den Teilnehmern vor dem Start mit. Auch wichtig vor dem Start: die Teilnehmer müssen das Equipment, die Geräte und die Puppe vorher kennen. Es ist auch wichtig separates Equipment für das Simulationstraining und Patientenversorgung zu haben. Verwechslungen können fatale Folgen haben. Eine eigene Kiste für Simulationen wäre hier denkbar.
- Interprofessionalität: Bei einem Simtraining sollte für jeden etwas dabei sein. Dementsprechend sollte das Szenario ausgearbeitet werden. Das bedeutet: Erstelle Lernziele auch für Pflegepersonal, OP Mannschaft etc., die Aufgaben sollten realistisch sein. Hier ist es sinnvoll für die Planung die entsprechende Berufsgruppe zu involvieren.
- Der Confederate. Der Confederate ist jemand innerhalb des Simteams, der bei Bedarf das Team in die richtige Richtung lenkt. Nicht als Teamleader, sondern nur unterstützend, wenn es mal nicht so rund läuft. Integriere jemanden in das Team der diese Rolle übernimmt.
- Realismus ins Szenario bringen. Bei einer Diskussionsgruppe bekamen Martin und ich die Aufgabe uns Gedanken darüber zu machen wie man Ultraschall in ein Szenario integriert. Diesbezüglich gibt es mehrere Sachen zu bedenken:
Soll man Bilder interpretieren und auf deren Basis Entscheidungen treffen oder aber steht die sinnvolle Positionierung des Ultraschallgeräts im Raum, die korrekte Haltung des Schallkopfs etc. im Vordergrund. Die gleichzeitige Übung beider Aspekte sprengt wahrscheinlich den Rahmen eines Szenarios.
- Für Bildinterpretation: Hier gibt es zum Beispiel diese App: http://ultrasoundsimulator.com
- Für Positionierung: Diese Technik hier wurde erwähnt.
Zur Schallkopfpositionierung wird die RFID Technologie verwendet.
Lesenswert auch dieser Beitrag.
Diese Seite von Kangaroo Island Doctor ist ebenfalls nützlich
Auch zu beachten ist, wie man das Bild herzeigt. Als Videoschleife an der Maschine per se, als Tablet auf der Maschine, als ausgedrucktes Foto?
6. ungeeignete Puppe. Wir wissen es alle: die leistbaren, uns zur Verfügung stehenden Puppen sind oft nicht optimal. Es gibt eine Erwachsenenversion, ein Baby und hier und da ein ca. 10 jähriges Kind. Was aber, wenn man etwas anderes simulieren möchte? Ein 5- jähriges Kind, einen adipösen Patienten? Folgende Lösungsvorschläge sind erarbeitet worden:
- Zeigen eines Patientenvideos im Vorhinein, damit die Teilnehmer ein Gefühl für das jeweilige Alter, Geschlecht, Pathologie etc. bekommen. Hierfür ist reeldx.com eine brauchbare Seite.
- Ein Foto ausdrucken
- Oder einfach eine Maske kaufen wie es Chris Nickson für seine Adipositasszenarien macht:
7. Pausieren bei Bedarf. Oft wird der Fluss unterbrochen, wenn man von einem lebenden, simulierten Patienten auf die Puppe umsteigt. Hilfreich ist das Pausieren sowie das Diskutieren des Szenarios und erst anschließend mit der Puppe weiterzumachen.
8 . ANTS. Für die Anästhesisten unter uns: ANTS ist eine Möglichkeit seine non technical skills zu üben.
9. Debriefen ist das Um und Auf: schwierig, aber unerlässlich. Hierbei wird das vermittelt, was die Teilnehmer aus dem Szenario mitnehmen. Aber auch wie sie sich fühlen. Deswegen achte auf deine verbale und nonverbale Sprache, bestärke positiv. Als ungeübter Debriefer ist es auch wichtig sich gegenseitig zu feedbacken oder einen Kurs zu besuchen. FFAST wurde von den Vortragenden empfohlen. Der ERC empfiehlt „Die Lernkonversation“ als Feedbackwerkzeug.
Falls euer Interesse an Simulationstraining geweckt worden ist, schaut euch auch diese Seite an oder schreibt eure Tipps, Tricks und Erfahrungen in die Kommentare.
P.S.: Für all diejenigen, die noch nicht wissen welche Fortbildungen sie nächstes Jahr besuchen möchten: SMACC kommt nach Berlin!
————English version ————-
Sitting at the airport in Dublin I would like to highlight some of our take home points and thoughts from the in situ sim workshop I attended with my friend Martin a couple days ago. If you want to read that in German, click here for some German foam. It has been one of the best workshops I have participated in so far. When I was thinking to myself what made this workshop better than many of the others, three reasons have come to my mind:
- Pre conference preparation
Although I didn’t enjoy it and I am pretty good at procrastination: it just makes sense. It gets you focused, you read something you would otherwise never read and highlights the learning objectives. - Clear timetable, clear sessions with designated learning points
- Using more that just one media & interactivity
Even though it was a social media conference and high tech was everywhere (even WIFI ;)) the teachers also used flip charts, pen and paper, discussion rounds and some acting. And of course (good) powerpoint presentations.
I think it is the right mixture of everything mentioned above that kept the participants (inter)active and focused.You also have to consider that it was quite a large crowd to be in just one room.
I will definitely try to implement those things in my own workshops.
Negative to mention: as far as I know there has been no feedback possibility offered so far.
Now on to the actual workshop learning points:
- How to get started. It is important to have support. Senior support and nursing support. Get buy-in from the top and bring in motivated people, the other ones will follow with the recognition of its usefulness. Think about Kottter’s 8 ways to change.
- Preparation and design of a scenario. Thoughtful design is vital. Really think through your learning objectives (define them ahead). Create a checklist for each scenario so you won’t forget technical tools or any items needed for the sim. Also think about your cancellation criteria and potential hazards that might occur. Declare them and mention them ahead of the simulation. Make clear what equipment is used and do not mix it with equipment used for real patients. A separate box for simtraining would be an option for that. Also don’t forget to explain and show the tools and manikin ahead of a scenario.
- Interprofessionality. Who is that simulation for? Patient care is team effort and so should be the team training. It is not “team leader training”. In situ sim should be interprofessional: Create learning points for everyone: doctors AND nurses AND everybody else involved. Tasks for everybody should be realistic. Get representatives of every profession on board.
- Use a “confederate”. Which is a supporter. Integrate this person into your scenario in order to help the participants out and keep the scenario on track.
- How to bring realism into in situ sim
Ultrasound: declare what you want to learn:- Interpretation of the image or
- Integration of ultrasound into the sim
This makes a difference: Both might be too much for one scenario. Split the learning objectives!
- For interpreting images: There are a couple of useful apps:
http://ultrasoundsimulator.com
See KI doc’s review on simulation apps.This could also be an option. It is based on RFID technology. Once you find the correct position with the ultrasound probe an image will be sent to your tablet/computer. Also think about where to put the tablet: On the US machine? Somewhere else?
- For integration: Learning points could be: indications for ultrasound, finding the US machine, how do I get it to the patient the most efficient way,who should get it and where do I position it in in the resus/operating room.Further reading here.
- Suboptimal manikin.There are typically 3 types of manikins: adults, babies and every once in a while an about 10 year old kid. But what if you want something in between? A 4 year old? Or an obese patient?
- Show the participants a video.They will get some sense of age, pathology and appearance of the patient. reeldx.com is an option for that.
- Print out a foto of the patient.
- Or dress up like Chris Nickson does for obesity cases:
- Pause if needed. If you want to switch from a simulated patient to the manikin during the scenario: pause and discuss the case and then continue the scenario with the manikin.
- ANTS. For anesthetists this tool is an option to evaluate your non technical skills.
- Debriefings is everything. Learn how to debrief and train the debriefers first. FFAST was recommended by the teachers. The European Resuscitation Council used “the learning conversation” as a feedback tool. Be aware that it is not team -leader- training but team – training.
As you can imagine I was part of the “ultrasound” discussion group. But there were so many more good take home points from the other groups as well. If you can think of any, share them here with us and we can make a part 2 of this blogpost.