In der aktuellen Ausgabe der AINS findet sich ein spannender Artikel von Luxen J et al. zu einem immer aktuellen Thema in der Präklinik: Was können wir wirklich effektiv gegen Nausea und Emesis – welcher Ursache auch immer – tun?
Häufig wird immer noch Metoclopramid (in Österreich: Paspertin) verwendet, auch wenn das zB bei durch Opioiden verursachter Übelkeit gleich gut (oder schlecht…) wie ein Placebo wirkt. Droperidol (in Österreich Xomolix) wirkt gut gegen PONV, für den Einsatz in der Notfallmedizin gibt es jedoch sehr wenige Daten.
Der 5-HT3-Antagonist Ondansetron (in Österreich hauptsächlich Zofran bzw. seit kurzem unter dem neuen, etwas asiatisch klingenden Namen Ondansan) scheint für den Einsatz in der Notfallmedizin gut geeignet und nebenwirkungsarm – auch wenn nicht gegen alle Indikationen zugelassen (zB opioid-induzierte Emesis). Besonders wird hervorgehoben dass Zofran bei Kindern gut wirkt und lt. einer Studie von Pasternak et al. auch keinen Einfluss auf ungünstige Ereignisse in der Schwangerschaft und Fetalentwicklung zu haben scheint.
Wichtige Take-Home-Message des Artikels: Eine prophylaktische Gabe ist nicht empfehlenswert (wobei ich persönlich bei gewissen Kombinationen wie SHT und Opioide oder ACS und Vendal schon zu einer prophylaktischen Gabe tendiere…), Ursachen der Übelkeit zuerst ausschalten (vor allem bei Intoxikationen!) und: Zofran scheint bei vielen Indikationen eine gute antiemetische Therapie darzustellen.
Literatur:
Antiemetische Therapie in der präklinischen Notfallmedizin – Aktuelle Studienlage. Luxen J et al. Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2015; 50(4): 238-243.