In dieser Studie (1) wird beschrieben was viele immer schon beobachtet haben: Es gibt noch keine verlässliche Methode einen schwierigen Atemweg vorherzusagen. Aus der Danish Anasthesia Database wurde anhand von über 180 000 Patienten die diagnostische Vorhersagekraft eines schwierigen Atemweges von Anästhesisten untersucht. Die Ergebnisse sind ernüchternd:
- 93% der schwierigen Intubationen waren unerwartet
- falls eine schwierige Intubation erwartet wurde, war dies nur in 25% der Fälle zutreffend
- 94% der schwierigen Maskenbeatmung waren unerwartet
- falls eine schwierige Maskenbeatmung erwartet wurde, war dies nur in 23% der Fälle zutreffend
Die Quintessenz dieser Arbeit?Immer einen Plan B, C, … bereit haben! Aber sollte man sich nun überhaupt nicht mit Atemwegsparameter auseinandersetzen? Ein Zitat (2) von Yentis (gefunden auf resus.me) fasst dies gut zusammen:
“I dare to suggest that attempting to predict difficult intubation is unlikely to be useful – does that mean one shouldn’t do it at all? To this I say no, for there is another important benefit of this ritual: it forces the anaesthetist at least to think about the airway, and for this reason we should encourage our trainees (and ourselves) to continue doing it.”
Eine hervorragender Kommentar (3) auf diese Studie ist hier zu lesen.
Literatur:
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Nørskov AK et al., Diagnostic accuracy of anaesthesiologists’ prediction of difficult airway management in daily clinical practice: a cohort study of 188 064 patients registered in the Danish Anaesthesia Database, Anaesthesia. 2014 Dec 16
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Yentis SM. Predicting difficult intubation–worthwhile exercise or pointless ritual? Anaesthesia. 2002 Feb;57(2):105-9.
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Huitink JM1, Bouwman RA., The myth of the difficult airway: airway management revisited.
Anaesthesia. 2015 Mar;70(3):244-9.
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